Lebensmittel bekommen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, an gerettete Lebensmittel zu kommen. Aus rechtlichen Gründen dürfen wir Lebensmittel, die wir von kooperierenden Unternehmen erhalten, im Normalfall nicht direkt irgendwo anbieten, sondern sie nur an bestimmte Einrichtungen oder im privaten Umfeld weitergeben – und natürlich nur gegenleistungsfrei.
Es gibt aber eine ganze Reihe von Möglichkeiten, überschüssige Lebensmittel (bspw. zu viel gekaufte, von einer Feier übriggebliebene oder welche mit nahendem oder auch überschrittenem MHD) von Privatpersonen zu erhalten, zum Beispiel:
- Es gibt im Internet verschiedene Gruppen, in denen kostenlos überschüssige Lebensmittel angeboten werden.
- Es gibt überall im Stadtgebiet sog. Fairteiler, in die man ebenfalls überschüssige Lebensmittel hinbringen oder gegenleistungsfrei mitnehmen kann.
Foodsharing sieht sich in erster Linie als Umweltinitiative. Wenn wir irgendwie beides schaffen, umso besser, Hauptzweck von foodsharing ist allerdings nicht, Menschen systematisch mit Lebensmitteln zu versorgen, sondern die Lebensmittelverschwendung als solche zu reduzieren.
Im Zuge dessen haben wir bewusst keine Bedürftigkeitspräferenz, aus zwei Gründen: Zum einen wollen wir uns nicht anmaßen, anhand irgendwelcher Kriterien zu beurteilen, ob jemand „bedürftig“ ist oder nicht, zum anderen geht es uns ja in erster Linie darum, dass die Lebensmittel, sofern sie noch genießbar sind, noch gegessen werden und nicht weggeworfen werden müssen. Hier spielt dann z. T. insbesondere auch Zeit eine Rolle und daher sind wir froh, wenn sich zeitnah Abnehmende finden.
Es wäre aus Umweltsicht wenig sinnvoll, wenn wir gerettete Lebensmittel lediglich an Bedürftige abgeben würden, alle anderen abweisen und dann womöglich die Hälfte der Lebensmittel wegwerfen müssten, weil sie nicht abgeholt wird. Deshalb machen wir an der Stelle keinen Unterschied. Unser Ziel ist, dass es noch gegessen wird, solange es gut ist – ganz egal von wem.
Umgekehrt haben wir im Gegensatz bspw. zu den Tafeln gar nicht die logistischen Möglichkeiten, alle in welcher Form auch immer bedürftigen Menschen kontinuierlich mit den jeweils benötigten Lebensmitteln zu versorgen. Wir wissen nicht, was kommt. Wir kümmern uns um die Reste, die sonst niemand will. Die Mengen schwanken zum Teil stark und unser Ziel sehen wir vor allem auch dann erreicht, wenn bestenfalls gar nichts übrig bleibt.
Wenn Sie also nach den gängigen Maßstäben bedürftig sind und kein Geld für Lebensmittel haben, wenden Sie sich am besten an die Stadt Dresden, an die Tafel, die Treberhilfe, die Bahnhofsmission, Suppenküchen oder ähnliche Einrichtungen, die in solchen Fällen im Allgemeinen schnell und unbürokratisch Hilfe leisten. Wenn Sie sich für Klima- und Umweltschutz einsetzen wollen, sind Sie dagegen mitunter bei uns an der richtigen Stelle.