food­sharing Dresden

20.04.2024

Weniger wegwerfen im privaten Umfeld

Tatsächlich entstehen 52 % des Lebens­mittel­abfall­auf­kommens in den privaten Haus­halten. Pro Kopf werden hier im Jahr etwa 75 kg Lebens­mittel weg­ge­worfen, wovon in etwa die Hälfte vermeidbar wäre.

Am häufigsten werden dabei Lebens­mittel wegen über­schrittenen Halt­bar­keits­datums ent­sorgt. Weitere Gründe sind zu viel gekocht/zu groß bemessene Portionen sowie falsche Mengen­planung beim Ein­kauf. Oft werden Lebens­mittel zudem falsch gela­gert, so dass sie da­durch mit­unter vor­zeitig verderben.

Genau an diesen Punkten lässt sich auch ansetzen:

1. Das M​H​D

Das M​H​D ist nichts anderes als das, was der Name ja eigent­lich sagt: Ein Mindest­halt­bar­keits­datum und kein Verfalls­datum. Bis zu diesem Datum garan­tiert der Her­steller, dass das Pro­dukt bei ent­sprechender Lagerung hin­sicht­lich Optik, Kon­sis­tenz und Geschmack komp­lett unverändert bleibt. Die meisten Lebens­mittel sind aber weit darüber hinaus gut und nach sen­sorischer Prü­fung ohne Risiko genießbar. Also ein­fach mal gucken, riechen und schmecken.

Bei in mikrobiologischer Hinsicht wirklich riskanten Lebens­mitteln steht anstelle des Mindest­haltbar­keits­datums tatsäch­lich ein Verbrauchs­datum drauf, „zu verbrauchen bis …“. Das sollte man wirk­lich einiger­maßen ernst nehmen, nach dessen Ab­lauf kann vom ent­sprechen­den Lebens­mittel durch­aus eine Gesund­heits­gefahr aus­gehen. Hier sollte man in der Tat kein Risiko eingehen. Aber das M​H​D, das kann man ge­trost igno­rieren.

2. Bessere Planung

Planung fängt beim Einkauf und bei der Verarbeitung an. Wenn man sich über­legt, was und wie viel man wirk­lich braucht, kann man letzt­lich nicht nur bares Geld sparen. Man kann sich bspw. vor­her eine Einkaufs­liste machen, vermeint­liche Schnäppchen und Lock­angebote meiden oder sich zumin­dest kritisch fragen, ob man das wirklich braucht. Groß­packungen nur kaufen, wenn sie auch wirk­lich verbraucht werden. Die pro­zen­tuale Er­spar­nis ist für die Füße, wenn man letzt­lich doch die Hälfte weg­wirft.

Ein paar weitere wichtige Punkte, wie man den Ein­kauf nach­haltiger und zu­gleich ge­sünder ge­stalten kann:

3. Richtige Lagerung

Die richtige Lagerung zuhause ist eben­falls wichtig. Beschäftige dich damit, welche Lebens­mittel wie gelagert werden sollten und mach dich mit den Tem­pe­ra­tur­zonen deines Kühl­schranks vertraut. Versuche zu­gleich die Lebens­mittel aber so zu lagern, dass die, die zuerst verbraucht werden müssen, im jeweiligen Fach besten­falls weiter vorne liegen. Umge­kehrt solltest du die Kühl­schrank­tür allerdings auch möglichst nur kurz öffnen und sie nicht unnötig lange offen stehen lassen. Der Kühl­schrank braucht rela­tiv viel Strom, um den Käl­te­verlust wieder aus­zu­gleichen.

4. Haltbar machen

Lecker und gesund durch den Winter. Gerade wenn man viel Obst und Gemüse hat, mag es sich lohnen, sich damit zu beschäf­tigen, wie man das gut kon­serviert bekommt. Ein­kochen, Ein­machen, Ein­legen, Fermen­tieren, Kon­zentrieren, Trocknen, Dörren oder Ent­saften liegen voll im Trend und die Mög­lich­keiten sind geradezu gren­zen­los. Im Inter­net findet man viele Tipps und oft auch Work­shops für Kimchi & Co. in seiner Nähe.

5. Überschüssiges weitergeben

Und der letzte Punkt: Lebens­mittel, die man absehbar nicht verbrauchen wird, weiter­geben. In WG-Kühl­schränken z. B. empfiehlt sich ein Gemein­schafts­fach. Oder man fragt mal die Nachbar:innen im Haus. Viel­leicht befindet sich auch ein Fairteiler in der Nähe, in den man die Sachen hin­bringen kann, die niemand mehr will? Oder man fragt mal in einer der Verteilgruppen im Internet. Irgend­wer freut sich sicher noch darüber und das ist alle­mal besser, als die Sachen dann noch ewig aufzu­be­wahren und letzt­lich wegzu­werfen, wenn sie dann irgend­wann vermeint­lich oder wirklich nicht mehr gut sind.